Plazentapastete

Erschienen zuerst auf mywoman.at am Dienstag, 08.05.2007, 06:52
Hebamme zu Besuch.

Lange, aufschlußreiche Erklärungen, wie denn das bei der Geburt sein wird.

Mit einer kleinen Puppe in einem „Fruchtblasen“-Sackerl in einer gestrickten „Gebärmutter“ demonstriert uns die liebe T. die Geburt unseres Sohnes.

„Und da dreht er sich hin, selten auch her, diese Kinder nennt man dann „Sterngucker“, dann dreht er sich wieder um und schon ist er da….“ (Monolog von der Red. gekürzt. 😉 )

„Aha, aja, aso….“ (Dialog von der Red. gekürzt. :-D)

T: „Und dann wirds blutig, dann kommt die Plazenta. Davor müssen Sie keine Angst haben, das ist immer so.“

TC: „Aha! Und was passiert dann mit der Plazenta?“

T: „Die kommt dann in den Kühlschrank, wird tiefgefroren und einmal im Monat kommt dann alles zusammen auf den Zentralfriedhof und wird da verbrannt.“

TC: „Kann ich unsere mitnehmen?“

T. und CH.: „WOZU????“

TC: „Na, zum Verkochen!“

T. und CH.: „Wie bitte?!?!?!“ (CH schlägt dabei die Hände über dem Kopf zusammen.)

TC: „Klar, soll toll schmecken!“

T bekommt wieder Luft und erzählt: „Ich hab tatsächlich ein Buch mit Rezepten…“

TC: „Ich auch!“

T: „Ist nicht wahr!“

TC springt auf und holt eines seiner Lieblingsbücher, „Strange Food“ von Jerry Hopkins. „Klar doch!“

CH: „Das meinst Du nicht ernst?“

TC: „Warum nicht?“

T: „Also so weit hergeholt ist das nicht. Ich halte Euch nicht für so grün-alternativ, dass Ich Euch vorschlagen wollte, die Plazenta zu trinken….“

CH reckt’s.

T: “ Aber an und für sich gibt’s fast nix Besseres nach der Geburt. In der Tierwelt wird die Plazenta immer von der Mutter gefressen. Das hilft und stärkt. Sind ja nur gute Sachen drin. Und da hier niemand raucht, wohl auch ohne Schadstoffe. Wenn die Mütter das wollen, mach ich ihnen nach der Geburt einen Plazentashake.“

TC: „Ja genau!“ und liest vor:

Plazentapastete

1 Plazenta
Salz und Pfeffer

0,2 l Rotwein

3 Knoblauchzehen, durchgedrückt

2 Schalotten, fein gehackt

Blätterteig

6 Streifen durchwachsener Speck

1 Eigelb

Frühlingszwiebel, in Streifen geschnitten
Mit einem Filettiermesser das größere Ende der Plazenta öffnen, wo sich die Hauptschlagader befndet. Sie lässt sich herausziehen. Auch die kleineren Adern entfernen.

Die Plazenta in dünne streifen schneiden, salzen und pfeffern und mindestens 6 Stunden im Wein marinieren. Die Hälfte des Fleischs mit dem Knoblauch und den schalotten im Mixer pürieren.

Eine Pastetenform mit Blätterteig auskleiden, den Boden mit dem Speck bedecken und dann das pürierte Fleisch, vermengt mit den restlichen streifen, hinzufügen. Mit Blätterteig zudecken und mit Eigelb besteichen. Im vorgeheizten Backofen bei 190° backen.

Mit ungesalzenen Crackers servieren und mit der frühlingszwiebel garnieren.

(Aus „Strange Food“ von Jerry Hopkins)
TC: „An der Würzung könnte man vielleicht noch arbeiten.“

CH versteckt sich hinter vorgehaltener Hand: „Du meinst das wirklich ernst.“

T: „Toll, kannst Du mir das Rezept kopieren?“

TC: „Schau auf meiner website, ich stell’s rein.“ (check. done!)

T: „Wie gesagt, an und für sich ist die Plazenta unglaublich gesund.“

TC: „Aber Ihr hättet da ja ein Riesenlager für viele tolle Plazentarezepte!“

T: „Ich glaube nicht, dass du von JEDER Frau die Plazenta verarbeiten möchtest. Wenn Du manche Frauen sehen würdest, würde Dir schnell der Appetit vergehen.“

TC: „Eh klar, war nur ein Scherz, aber unsere…“

T: „… bekommst Du auf jeden Fall mit.“

T zu CH: „Aber, wenn das für Dich ein gehbarer Ansatz ist: Vielleicht möchtest Du ja mit Homöopathie behandelt werden? Die Kaiserapotheke in der Mariahilferstraße ist darauf spezialisiert, aus der Plazenta Globuli herzustellen, die dann gegen fast alles helfen. Dazu bekommst Du so ein Fläschchen mit Trägermaterial und da geben wir dann die Plazenta hinein, und in der Apotheke bekommst Du dann Globuli daraus. Das würde ich Dir unbedingt empfehlen, hab ich auch meiner besten Freundin geschenkt.“

CH: „Ja, das klingt toll. Dann verwenden wir die Plazenta doch viel lieber DAFÜR.“

TC: „Schatz, hast Du nicht zugehört? Da geht’s um so ein kleines Flascherl, da bleibt genug Plazenta für beide über.“

CH: „Ich glaube, ich bleib nach der Geburt lieber ein paar Tage im Spital.“

Schatz, ich verspreche Dir, ich mach die Küche danach selbst wieder sauber. 😉
Wer mag zum Essen kommen?


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