Zuerst erschienen am Samstag, 30.06.2007, 08:01 auf tomcool.mywoman.at
Ein neues Gefühl stellt sich ein, ein bisher kaum gekanntes. Bisher lebte ich ein einfaches Leben, tat, was mir Spaß macht, oft auch gefährlich, wenn auch zumeist mit kalkuliertem Risiko.
Jetzt ist alles anders. Ein neues Gefühl macht sich breit in mir, pure Angst.
O. C. schnauft die halbe Nacht. Plötzlich 3 Sekunden Stille. Ich springe aus dem Bett und sehe sofort nach, ob alles in Ordnung ist, ob O. C. atmet. Er atmet, ich auch, nämlich auf.
Ich kann nicht mehr über die Straße gehen, wie ich es gewohnt bin. Ich bin plötzlich fast 2 Meter lang. O.C. ist einen Meter vor mir. Kommt jetzt ein Auto oder nicht? Ich zögere.
Ich habe noch nie gezögert beim Überqueren einer Straße.
Ich habe den Überblick. Ich kann meine Geschwindigkeit einschätzen und die der Autos, ich kann beides in Relation setzen, meine Geschwindigkeit anpassen, ich muss nicht zögern. Wenn der rechte Moment gekommen ist, quere ich die Straße.
Doch ich bin nicht mehr ich, ich bin jetzt wir, und wir sind fast 2 Meter lang, langsamer, unflexibler. Meine Augen sind nicht mehr vorne, meine Augen sind jetzt hinten, hinter dem Kinderwagen. Die Distanz zu den Autos ändert sich. Und da ist sie wieder: Die ANGST!
Angst, O. C. könnte etwas zustoßen. Angst, ich könnte etwas übersehen.
Die Angst bringt eine neue Qualität in mein Leben. Die Freude, dass alles in Ordnung ist, bringt Glücksgefühle mit sich. Jedes mal, wenn ich O. C. anschaue und sehe, es ist alles in Ordnung, freue ich mich, strahle ich.
Das Glück ist ein Vogerl.
Mein Vogerl heißt O. C..
Es ist schön, endlich Vater zu sein. Es ist eine verdammt schöne Zeit!