Frühstück in Zeiten von Corona

Es mag wie ein einfaches Frühstück wirken, es ist aber ein ganz besonderes. Denn es basiert auf meinem ersten Sauerteigbrot aus selbst gezüchtetem Sauerteig, das auch etwas geworden ist. Ein bisserl muss man noch drehen, vor allem am Temperaturknopf. Ein sanfterer, kühlerer Start wird dem Brot gut tun. Es könnte eine Spur weniger sauer sein, das werde ich über den Sauerteiganteil steuern.

Es war kein leichter Start. Der erste Sauerteig gärte am zweiten Tag sehr stark, so dass ich ihn in ein größeres Glas umbetten musste. Das hat er aber nicht überlebt, er hat die Gärung eingestellt.

Bevor ich einen erneuten Versuch startete, habe ich mich noch intensiver mit weiteren Blogs und Videos auseinandergesetzt. Ich lernte, dass sowohl die Temperatur des Wassers beim Ansatz sich auf die Gärfähigkeit unterschiedlich auswirkt als auch die Temperatur bei der Lagerung. Ich lernte, dass mein Sauerteig eine Wärmeflasche in seiner dunklen Isolationshaft- äh, Isoliertasche lieben würde. Und ich lernte Demut.

Kochen ist nicht backen. Obwohl ich aus einer Bäckerfamilie komme, erweise ich dieser Herkunft wenig Ehre. Aber vielleicht wird das noch.

Jedenfalls ist dieses Frühstück für mich ein Highlight. Hausgemachtes Vollkornroggenbrot mit Butter und Kräutern von der Terrasse, ein pochiertes Ei mit ein paar Tropfen Leinöl und dem hausgemachten Rosmarin-Hibiskus-Salz und ein kleiner Kirschtomatensalat. Das alles auf einer Terrasse mitten in Wien, auf der man nichts hört außer Natur pur. Herz, was brauchst Du mehr? Außer vielleicht eine zweite Portion.


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